Fehlbildungen des äußeren Ohres: Symptome, Entwicklung, Therapie
Inhaltsübersicht
Fehlbildungen des äußeren Ohres sind angeborene Entwicklungsstörungen der Ohrmuschel und des äußeren Gehörganges. Diese Gruppe von Krankheitsbildern verursacht funktionelle und ästhetische Störungen, die zu einer verzögerten Sprachentwicklung führen und/oder als kosmetisch störend empfunden werden.
Definition
Komplette Gehörgangsatresie: komplettes Fehlen des äußeren Gehörganges.
Gehörgangsstenose: Verengung des äußeren Gehörgangs auf einen Durchmesser von unter 4 mm.
Mikrotie: Hypoplasie der Ohrmuschel.
Makrotie: Vergrößerung der Ohrmuschel.
Anotie (Mikrotie 4. Grades): komplettes Fehlen der Ohrmuschel.
Otapostasis: vergrößerter Winkel zwischen der Kopfseitenfläche und der Ohrmuschelebene von über 30°.
Darwin-Ohrhöcker: rudimentärer Höcker der Ohrmuschel.
Präaurikuläre Fisteln: blinde Gänge, deren Ausgänge vor der Ohrmuschel oder an der Spina helicis zu finden sind.
Präaurikuläre Hautanhangsgebilde (zusätzliche Neubildungen der Ohrmuschel): Hautwucherungen, die sich an der Vorderseite der Ohrmuschel befinden und in einigen Fällen einen knorpeligen Inhalt aufweisen.
Klassifikation der Fehlbildungen des äußeren Ohres
Gehörgangsatresie partiell (Stenose) und komplett
Veränderung der Größe und Lage der Ohrmuschel:
- Mikrotie 1.-4. Grades
- Makrotie
- Otapostasis (abstehende Ohren, Segelohren)
- Darwin-Ohrhöcker
Parotisbildungen:
- Präaurikuläre Fisteln.
- Präaurikuläre Hautanhangsgebilde (zusätzliche Neubildungen der Ohrmuschel).

Embryologie
Die Entwicklung der Ohrmuschel beginnt in der 5. Embyonalwoche, wobei aus der 1. und 2. Schlundfurche je drei Wülste – die Ohrhöcker – entstehen. Später wachsen diese Wülste zusammen und bilden zur 22. Embyonalwoche eine komplette Ohrmuschel mit den typischen Elementen (Tragus, Antitragus, Crus helicis, Helix, Fossa scaphoidea, Anthelix). Zum 5.-6. Lebensjahr erreicht die Ohrmuschel praktisch ihre Endgröße.
Der äußere Gehörgang entwickelt sich zwischen der 12. und 28. Embryonalwoche. Durch die Einstülpung der Ektodermepithel der 1. Schlundfurche zwischen dem 1. und 2. Schlundbogen bildet sich der Gehörgangskanal.
Epidemiologie
Angeborene Fehlbildungen des äußeren Ohres treten bei 1 von 7000–15 000 Neugeborenen auf, von denen 85 % unilateral sind, und in 60 % der Fälle ist das rechte Ohr betroffen. Bei Jungen wird dieser Fehler um das 2–2,5-fache häufiger als bei Mädchen diagnostiziert. Es gibt ethnische Unterschiede, wobei Anomalien der Ohrmuscheln häufiger bei Lateinamerikanern, Asiaten und Navajo-Indianern vorkommen.
Mikrotie kommt bei 1 von 7000 Neugeborenen vor. Am häufigsten ist es die Mikrotie 3. Grades (75 %).
Die Inzidenz der Atresie des äußeren Gehörgangs liegt bei 1 von 10.000-20.000 Neugeborenen und ist bei Männern doppelt so häufig. Atresie und Mikrotie können zusammen vorkommen.
Die Häufigkeit der Otapostasis liegt zwischen 0,5 % und 15 %, wobei etwa 5 % der Europide betroffen sind. In 66 % wird sie autosomal dominant mit unvollständiger Penetranz vererbt.
Präaurikuläre Fisteln treten mit einer Inzidenz von 15-43 Fällen pro 100.000 Menschen auf, wobei 27 % der Fälle autosomal rezessiv vererbt werden. Präaurikuläre Hautanhangsgebilde sind die häufigste Anomalie des äußeren Ohrs und werden in 5-10 Fällen pro 1000 Neugeborene beobachtet.
Die meisten angeborenen Missbildungen des Ohres sind durch genetische Syndrome wie Mengel-Konigsmark-Syndrom, Möbius-Syndrom, Treacher-Collins-Syndrom u.a. bedingt.
Ätiopathogenese
Fehlbildungen des äußeren Ohrs treten als Folge genetischer Mutationen (etwa 15 %) oder teratogener Faktoren auf, sind aber in den meisten Fällen idiopathisch. Zu den Teratogenen, die die Entwicklung der Ohrmuscheln beeinträchtigen können, gehören Isotretinoin, Thalidomid und Ethanol.
Aufgrund verschiedener ätiologischer Faktoren ist die Einstülpung des Ektodermepithels der 1. Schlundfurche gestört, was eine Atresie zur Folge hat. Eine knöcherne Atresie des Gehörgangs ist immer sekundär und geht mit Fehlbildungen des Schläfenbeins einher. Mikrotie wird durch eine gestörte Verschmelzung der Ohrhöcker mit anschließender fehlerhafter Bildung der Ohrmuschel verursacht. Präaurikuläre Fisteln entstehen durch eine verzögerte Migration von Epithel und Knorpelgewebe oder durch eine Überwucherung des Gewebes. Die gestörte Migration eines der 3 Höcker des ersten Schlundbogens führt zur Bildung von Ohranhängseln. Sie können sich auf der Haut im Dreieck zwischen Mundwinkel und Ohrmuschelbasis (zwischen Helix und Ohrläppchen) befinden.
Symptome
Fehlbildungen des äußeren Ohres werden als kosmetisch störend empfunden und/oder verursachen Hörverlust. Bei Veränderungen der Größe und Lage der Ohrmuscheln sowie bei präaurikulären Formationen können Patienten Komplexe mit dem Aussehen haben. Besonders häufig beginnt es im Alter von 5 oder 6 Jahren, wenn Kinder durch ihre Auffälligkeiten von Gleichaltrigen gemobbt werden. Dies kann zu Problemen mit dem Selbstwertgefühl und der sozialen Anpassung führen. Bei Mikrotie Grad 3-4 und Atresie des Gehörgangs besteht auf der betroffenen Seite ein unterschiedlich starker Hörverlust. Bei einseitiger Pathologie kann die Krankheit jedoch lange Zeit maskiert sein, da das gesunde Ohr die Hörfunktion komplett übernimmt. Bei einseitiger Gehörgangsstenose können die Hörfähigkeit erhalten bleiben, wie auch äußere Veränderungen nicht erkennbar sein. Bei diesen Patienten ist es wahrscheinlicher, dass sie wegen Ceruminalpfropfen einen HNO-Arzt aufsuchen müssen. Dies ist auf eine gestörte Selbstreinigung des Gehörgangs aufgrund seiner anatomischen Enge zurückzuführen.
Außer einer kosmetischen Beeinträchtigung stellen präaurikuläre Fisteln eine mögliche Entzündungsquelle dar. In diesem Fall tritt pathologisches Exsudat aus der Fistel heraus, der ggf. mit lokaler Schmerzhaftigkeit und Hyperämie einhergeht.
Hautanhangsgebilde können sich im Wangenbereich oder vor dem Ohr befinden und unterschiedliche Formen haben (kugelförmig, lobulär, knotig, eiförmig). Sie verursachen keine funktionellen Probleme, sondern nur einen ästhetischen Mangel.

Diagnostik der Fehlbildungen des äußeren Ohres
Zur Diagnosestellung kommen körperliche Untersuchung und instrumentaldiagnostische Mittel zum Einsatz. Dabei werden die Lage der Anomalien und das Ausmaß von Gewebeschäden, die Art und der Grad des Hörverlustes sowie die Einbezogenheit von Mittel- und Innenohrstrukturen festgestellt.
Untersuchung
Größe und Form der Ohrmuscheln, ihre Position im Verhältnis zum Schädel und das Bestehen zusätzlicher präaurikulärer Bildungen (Fisteln, Anhängsel) werden beurteilt. Die Ohrbestandteile werden untersucht und mit der gegenüberliegenden Seite verglichen. Bei Mikrotie Grad 1 ist die Ohrmuschel verkleinert, wobei anatomische Orientierungspunkte erhalten bleiben.
Mikrotie Grad 2 ist durch eine Verkleinerung und Verformung der Ohrmuschel gekennzeichnet, wobei nur einige anatomische Elemente erhalten sind
Bei Mikrotie Grad 3 imponieren die Ohrmuscheln als rudimentäre Auswüchse aus Knorpel und Haut von geringer Größe in Form von „Erdnüssen“. Die Mikrotie 4. Grades präsentiert sich durch eine fehlende Ohrmuschel zusammen mit dem Gehörgang, selten ist der letztere ausgebildet. Bei Otapostasis besteht ein vergrößerter Winkel zwischen der Ohrmuschel und dem Schädel von mehr als 30°. Bei Makrotie beträgt die vertikale Größe der Ohrmuscheln über 6 cm.
Darwin-Höcker ist eine rudimentäre Knorpelerweiterung an der Spitze des Helix.
Otoskopie
Es wird festgestellt, ob der äußere Gehörgang vorhanden ist oder nicht. Sein Fehlen ist ein Hinweis auf eine vollständige Atresie des Gehörgangs. Wenn er erhalten ist, werden seine Größe, Form und die Sichtbarkeit des Trommelfells bestimmt. Beträgt der Durchmesser an der breitesten Stelle des Lumens weniger als 4 mm, wird eine Stenose diagnostiziert. Auch die erkennbaren Konturen, die Farbe und die Transparenz des Trommelfells werden beurteilt. Bei Mikrotie Grad 2-4 kann der Gehörgang atresiert sein.

Hörprüfungsverfahren
Tonaudiometrie, Akumetrie, frühe akustisch evozierte Potentiale und otoakustische Emission (FAEP, OAU). Anhand der Untersuchungsergebnisse werden die Art und der Grad des Hörverlustes bestimmt. Bei isolierter Atresie des Gehörgangs besteht eine leichte bis schwere Schallleitungsschwerhörigkeit. Beide Ohren sind obligat zu untersuchen.
CT Schläfenbein
Ziel der Untersuchung ist es, den Grad der Atresie des Gehörgangs, den Zustand der Mittel- und Innenohrstrukturen, den Verlauf des Nervus facialis und das Vorhandensein weiterer Anomalien festzustellen. Anhand der CT-Ergebnisse werden die Option einer chirurgischen Korrektur beurteilt (Jahrsdoerfer-Kriterien, s. Therapie). Bei einseitiger Läsion ist diese Untersuchung für Kinder unter 6 Jahren wegen der hohen Strahlenbelastung und der verschobenen chirurgischen Behandlung nicht zu empfehlen.
Therapie der Fehlbildungen des äußeren Ohres
Bei Anomalien des äußeren Ohres kommen je nach Schweregrad Ektoprothese, Hörprotheseversorgung oder eine chirurgische Behandlung in Betracht.
Gehörgangsatresie
Hörprotheseversorgung
Eine Gehörgangsstenose mit Schallleitungsschwerhörigkeit kann mit einem Hinter-dem-Ohr-Gerät (HdO-Gerät) oder Im-Ohr-Gerät (IO-Gerät) ausgeglichen werden. Sein Funktionsprinzip besteht darin, das Schallsignal zu verstärken und an die Strukturen des Mittelohres weiterzuleiten. Implantierte Knochenleitungshörgeräte (BAHA) werden bei kompletter Atresie und Schallleitungsschwerhörigkeit eingesetzt. Diese Art von Hörgeräten besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist ein Titanimplantat (Titanschraube), das in den Schläfenknochen implantiert wird. Über einen langen Zeitraum hinweg heilt das Implantat in das Knochengewebe ein (Osseointegration). Die zweite Komponente ist ein abnehmbarer Soundprozessor, der am Implantat befestigt ist und Geräusche aufnimmt. So wird der Schall aus der äußeren Umgebung über die Schädelknochen direkt an die Cochlea übertragen (Knochenleitung). Bei Kindern wird das Gerät mit einem elastischen Kopfband befestigt. Bei kompletter beidseitiger Atresie sollte eine Hörprotheseversorgung bereits früh (im 3. bis 4. Lebensmonat) erfolgen, um eine richtige Sprachentwicklung sicherzustellen und den Entwicklungsstörungen vorzubeugen.
Die chirurgische Behandlung der Gehörgangsatresie zielt auf die Wiederherstellung der Anatomie ab. Es erfolgt eine Meatusplastik (Gehörgangsplastik), ggf. in Kombination mit Tympanoplastik, in einer oder mehreren Etappen. In Kombination mit Fehlbildungen des Mittelohrs wird die Behandlungstaktik vom behandelnden Arzt festgelegt (Entscheidung über Ossikuloplastik).
Indikationen: Beidseitige Gehörgangsatresie (komplett oder partiell). Erhaltene Funktion der Cochlea (Schallleitungsschwerhörigkeit). Jahrsdoerfer-Skala – mindestens 7 Punkte (das günstigste Ergebnis in der postoperativen Phase, 6 – Grenzwert). Diese Skala ergibt sich aus der Summe der Werte (maximal 10 Punkte), die der Patient bei der CT-Untersuchung der Schläfenknochen auf der betroffenen Seite erhält.
Jahrsdoerfer-Skala:
Intaktheit der anatomischen Struktur: | Punkte |
---|---|
Amboss-Hammer-Gelenk (Articulatio incudomallearis) | 1 |
Amboss-Steigbügelgelenk (Articulatio incudostapedialis) | 1 |
Offenes Foramen ovale | 1 |
Offenes Foramen rotundum | 1 |
Pneumatisation des Warzenfortsatzes | 1 |
Pneumatisation des Mittelohrraums | 1 |
Äußeres Ohr | 1 |
Nervus facialis | 1 |
Stapes | 2 |
Kontraindikationen: Einseitige Atresie. Alter unter 5–6 Jahren.
Vorgehensweise: Das Schläfenbein wird über einen Schnitt vor bzw. hinter der Ohrmuschel freigelegt (die Schläfenfaszie wird abgelöst und erhalten). Kontinuierliches intraoperatives Neuromonitoring des Gesichtsnervs ist empfohlen. Bei einer kompletten Atresie wird mit einer Fräse ein neuer Kanal zur Paukenhöhle hin gebildet. Der Gehörgang wird bis zu einem Durchmesser von 12 mm gebohrt. Die erhaltenen Gehörknöchelchen werden freigelegt. Das verdünnte Knorpeltransplantat und die Schläfenfaszie werden auf dem Malleus platziert. Gleichzeitig wird ein Vollhauttransplantat von der Vorderseite des Oberschenkels entnommen. Nachdem der neue Gehörgang gebildet wurde, wird der Hautlappen um seinen Umfang gelegt, so dass er den gesamten freiliegenden Knochen und das wiederhergestellte Trommelfell (Fascia temporalis) bedeckt.
Eventuell wird ein verengter Gehörgang auf den erforderlichen Durchmesser erweitert. Die Haut wird vorher abgetrennt und auf die Wände des gebildeten Kanals gelegt. Anschließend erfolgt eine Gehörgangstamponade über 10–14 Tage.
Ergebnisse: Wiederherstellung der anatomischen Schallleitbahn mit Verbesserung des Hörvermögens.
Komplikationen, Nachteile: Restenose. Fehlender Hörgewinn.
Mikrotie
Bei Mikrotie 3.–4. Grades werden heutzutage Ektoprothesen (nicht-chirurgisches Therapieverfahren) breit eingesetzt. Bei dieser Methode wird ein Abdruck des gesunden Ohres gemacht und auf dessen Grundlage eine Silikonprothese für die Korrektur des bestehenden Defekts hergestellt. Die Ektoprothese wird in ihrer Farbe und Struktur der Haut des Patienten möglichst nah gewählt und mit Kleber, Clips oder Magneten (intraossär implantiert) befestigt. Dieses Behandlungsverfahren ist in jedem Alter einsetzbar, die einzige Kontraindikation ist die Werkstoffunverträglichkeit. Der Vorteil ist, dass die Prothese einfach und schnell hergestellt werden kann.
Bei Mikrotie kann auch eine chirurgische Korrektur — Ohrmuschelplastik (Wiederherstellung der Ohrmuschel) erfolgen. Zur Wiederherstellung der Ohrmuschel wird ein eigener Knorpel (Autotransplantation) oder ein Ohrmodell aus künstlichem Gewebe verwendet.
Indikationen: Mikrotie 3.–4. Grades.
Kontraindikationen: Das Mindestalter für den Eingriff beträgt 5–6 Jahre. Zu diesem Zeitpunkt hat das gesunde Ohr fast seine endgültige Größe erreicht (85 %) und ein ähnliches Transplantat kann modelliert werden. Auch die Rippenknorpel sind in diesem Alter ausreichend ausgebildet.
Schrittweise Vorgehensweise: Bei der Autotransplantation wird zunächst ein Abdruck eines gesunden Ohrs angefertigt, der dann als Modell für das fehlende Ohr dient. Ein 7–9 cm langes Fragment des Knorpels der 6., 7. und 8. Rippe mit Knorpelhaut wird isoliert. Das Knorpelgewebe wird in verschiedenen Richtungen vernäht und so das Gerüst der Ohrmuschel mit anatomischen Kurven (Helix, Anthelix etc.) gebildet. Die Haut in der Schläfenregion an der Stelle der geplanten Ohrmuschel wird dünn vom darunter liegenden Gewebe abgeschnitten. Das modellierte Transplantat wird zur Einheilung in die entstandene Tasche eingebracht. Nach 3–4 Monaten wird ein Hautschnitt entlang der hinteren Kante der Locke vorgenommen, die Ohrmuschel wird zusammen mit der Haut entlang ihrer medialen Oberfläche abgetrennt und in die richtige Position gebracht. Ein aus der Oberschenkelregion entnommenes Vollhauttransplantat wird auf die hintere Fläche der gebildeten Ohrmuschel und des Schläfendefekts gelegt. Auf den retroaurikulären Bereich wird ein Kompressionsverband angelegt, der bis zur vollständigen Abheilung regelmäßig gewechselt wird. Als nächstes werden ggf. der Tragus und der äußere Gehörgang gebildet.
Bei der Verwendung von medizinischen Implantaten werden diese an die Stelle der geplanten Ohrmuschel platziert und mit einem Hauttransplantat abgedeckt.
Ergebnisse: Geformte Ohrmuschel, Beseitigung optischer Beeinträchtigung.
Komplikationen, Nachteile: Hypertrophe Narben, Verformung des Transplantats. Äußerst selten sind Cellulitis und Chondritis. Zu den Nachteilen gehört auch die Schwierigkeit, eine perfekte Nachbildung des gesunden Ohrs zu schaffen.
Bei Mikrotie, Otapostasis erfolgt Otoplastik.
Indikationen: Makrotie, Otapostasis.
Kontraindikationen: somatische Komorbiditäten, Alter unter 6 Jahre.
Schrittweise Vorgehensweise: Die Haut wird retroaurikulär abgelöst. Je nach Zustand der Ohrmuschel wird der Knorpel in verschiedenen Richtungen exzidiert und/oder durchgenäht, um die gewünschten Kurven und Formen zu erzeugen. Es erfolgt ein kosmetischer Wundverschluss. Ein Druckverband wird angelegt. Gelegentlich wird das zweite Ohr operiert.
Ergebnisse: Gewünschte Ohrmuschelform, Beseitigung optischer Beeinträchtigung.
Komplikationen, Nachteile: Hypertrophe Narben, Verformung der Ohrmuschel. Äußerst selten sind Cellulitis und Chondritis.
Parotisbildungen (Fisteln, Anhängsel) werden chirurgisch exzidiert.
Indikationen: Diese Defekte werden als kosmetisch störend empfunden. Rezidivierende Entzündung des Fistelgangs.
Kontraindikationen: somatische Komorbiditäten. Bestehende akute Entzündung der Fistel.
Schrittweise Vorgehensweise: Liegt eine Fistel vor, wird ein Hautschnitt um die Fistelöffnung herum vorgenommen. Die Fistel wird im Gesunden ganz durchgeschnitten. In einigen Fällen kann ein Kontrastmittel (Methylenblau) zur Klärung der Lage injiziert werden. Die Wundränder werden vernäht.
Die Anhängsel werden mit einem Skalpell oder Laser entfernt.
Ergebnisse: Beseitigung anatomischer Defekte. Komplikationen, Nachteile: Komplikationen, Nachteile: Eine unvollständige Entfernung des Fistelgangs und eine anschließende Infektion sind möglich.
FAQ
1. Welche Hörgeräte kommen bei einer Gehörgangsstenose zum Einsatz?
2. Wie funktionieren implantierte Knochenleitungshörgeräte (BAHA)?
3. Was sind die Indikationen für eine chirurgische Behandlung der Gehörgangsatresie?
4. Welche Komplikationen sind nach der chirurgischen Behandlung einer Gehörgangsatresie möglich?
Quellenverzeichnis
1.
VOKA-Katalog.
https://catalog.voka.io/2.
Georgakopoulos B, Zafar Gondal A. Embryology, Ear Congenital Malformations. [Updated 2023 May 1]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2025 Jan-. PMID: 31424840
3.
Jeffrey Liaw, Vijay A. Patel, Michele M. Carr, Congenital anomalies of the external ear, Operative Techniques in Otolaryngology-Head and Neck Surgery, Volume 28, Issue 2, 2017, Pages 72-76, ISSN 1043-1810, doi.org/10.1016/j.otot.2017.03.012.
4.
Total Otolaryngology—Head and Neck Surgery, Anthony P. Sclafani, Robin A. Dyleski, Michael J. Pitman, Stimson P. Schantz. Thieme Medical Publishers, Inc., 2015. ISBN 978-1-60406-646-3
5.
Luquetti DV, Heike CL, Hing AV, Cunningham ML, Cox TC. Microtia: epidemiology and genetics. Am J Med Genet A. 2012 Jan;158A(1):124-39. doi.org/10.1002/ajmg.a.34352. Epub 2011 Nov 21. PMID: 22106030; PMCID: PMC3482263
6.
Park H, Seong J, Park H, Yeo H. Standardized surgical strategy for the treatment of preauricular sinus to reduce recurrence. Arch Craniofac Surg. 2023 Oct;24(5):223-229. doi: doi.org/10.7181/acfs.2023.00423 Epub 2023 Oct 20. PMID: 37919909; PMCID: PMC10622947.
7.
Ear Microtia James Andrews; Avery A. Kopacz; Marc H. Hohman. StatPearls. March 1, 2024. PMID: 33085390