Vegetationen (von lat. vegetatio „Belebung, Wachstum“) sind ein allgemeiner pathomorphologischer Begriff für abnorme, oft zottenartige oder papillomatöse Wucherungen, die über die Oberfläche der Haut oder der Schleimhäute hinausragen.
Wichtig ist dabei, dass es sich um einen rein deskriptiven Begriff handelt. Je nach Lokalisation und Kontext unterscheiden sich die spezifische Bedeutung, die zelluläre Zusammensetzung, die Ursache und die klinische Relevanz von Vegetationen erheblich. Den größten Stellenwert hat der Begriff in der Kardiologie (bei Endokarditis), Dermatologie und Venerologie (bei HPV-Infektionen) und HNO-Heilkunde (adenoide Vegetationen).
In der Kardiologie sind Herzklappenvegetationen lockere, an den Herzklappen oder dem Endokard haftende Wucherungen, ein wichtiges Symptom der infektiösen Endokarditis.
In diesem Zusammenhang ist der Begriff „Vegetationen“ ein Synonym für spitze Kondylome – Feigwarzen.
Der Begriff “adenoide Vegetationen“ (oder einfach Adenoide) wird verwendet, um eine krankhaft vergrößerte (hyperplastische) Rachenmandel zu beschreiben.
Die Vorgehensweise bei der Diagnose hängt vollständig von der Lokalisation ab. Die Diagnose von Herzklappenvegetationen wird anhand der Echokardiographie und einer Blutkultur gestellt. Anogenitale Vegetationen werden bei der visuellen Untersuchung diagnostiziert und die Diagnose von Adenoidvegetationen erfordert eine Nasenrachen-Endoskopie. Trotz der gemeinsamen Bezeichnung, die ein ähnliches Erscheinungsbild („Wucherungen“) beschreibt, sind Vegetationen bei Endokarditis, HPV-Infektionen und Adenoiden somit drei pathologische Prozesse, die in ihrer Natur, Struktur, Ursachen und Folgen komplett unterschiedlich sind.
Link erfolgreich in die Zwischenablage kopiert
Ich danke Ihnen!
Ihre Nachricht wird gesendet!
Unsere Experten werden sich in Kürze mit Ihnen in Verbindung setzen. Wenn Sie weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns bitte unter info@voka.io